Kajak, Kanu, Canadier - alles recht schlanke Boote, die in ihrer Form grob an einen Baumstamm erinnern. Stromlinienförmig, größtenteils geschlossen oder mit hochgezogenem Rumpf und mit einem oder zwei Menschen darin werden sie über ein Paddel angetrieben. Das verspricht großen Spaß auf dem Fluss, dem See oder dem Meer, und tatsächlich werden Paddeltouren als Freizeitaktivität vom Kindergeburtstag über den sonntäglichen Ausflug mit Freunden bis hin zu einer Klassenexpedition für Schulen angeboten. Club Aktiv hat sich auf Urlaubsreisen im Seekajak spezialisiert. Aber was ist denn nun genau der Unterschied zwischen Kanu, Kajak und Canadier?

Was ist der Unterschied zwischen Kajak, Kanu und Canadier?

Kanu, Kajak oder Kanadier - bei den vielen Bezeichnungen kann man schon einmal den Überblick verlieren. Oft findet man auch die Umschreibung Paddelboot sowie die Schreibweise Kanadier. Bist du jezt völlig verwirrt? Macht nichts, Hauptsache das Paddeln macht Spaß!
 

Oberbegriff Kanu

Ein Kanu kann alles sein, was mit Paddeln betrieben wird. Unter dem Oberbegriff werden Canadier und Kajak zusammengefasst. Eigentlich zumindest, denn landläufig werden Kajak und Kanu synonym gebraucht. Wer sich intensiver mit Paddeln und den respektiven Sportarten beschäftigt, kennt jedoch die Unterschiede.

Das Kajak als Untergruppe des Kanus wird mit einem Doppelpaddel angetrieben. Man sitzt darin, und die Beine zeigen in Richtung Bug. Das ist die Fahrtrichtung: Das Kajak wird vorwärts sitzend gepaddelt. Dabei wird das Doppelpaddel abwechselnd auf der rechten und linken Seite eingetaucht. Beim Canadier dagegen wird ein Stechpaddel benutzt, das nur ein Paddelblatt hat. Auch im Kanadier kann man sitzen, wahlweise kniet man darin.


Kajaks kommen von den Inuit

Umgangssprachlich wird dieses Volk der Ureinwohner als Eskimos bezeichnet. Politisch korrekt nennt man diese Menschen jedoch Inuit. Sie haben das Kajak erfunden. Die geschlossenen Boote mit der Sitzluke sind flacher und schmaler als der Canadier. Es kann sich beim Kajak um einen Einsitzer oder um einen Doppelsitzer handeln. Undauch Gepäck passt hinein: Bei Wanderfahrten gibt es Kajaks mit einem speziellen Stauraum (den so genannten Schotts), wo das Gepäck wasserdicht verstaut werden kann. In Sachen Kanusport ist das Kajak ein Allrounder, es wird in allen Bereichen verwendet. Sowohl auf See als auch auf Binnengewässer nutzt man das Kajak, und besonders viel Action verspricht das Wildwasserkajak.


Kanadier sind das Transportmittel Nordamerikas

Dieser Bootstyp stammt von den nordamerikanischen Ureinwohnern, die die schlanken Boote zur Jagd, beim Fischfang und für den Transport nutzten. Längere Touren auf Seen und ruhigen Flüssen sind mit dem Wandercanadier ein schönes Erlebnis. Die Boote können auch mit viel Gepäck beladen werden, sie sind für mehrere Personen geeignet und gelten daher als familientauglich. Der Kanadier ist oben offen und hat einen umlaufenden Süllrand.


Unterschiede in der Geschwindigkeit

Das Kajak ist schneller als der Canadier - und es ist geschlossen. Auch im Wildwasser bleibt das Gepäck im Kajak trocken, und man kann mit dem Kajak eine Rolle durch das Wasser machen. Die Füße sind so im geschlossenen Boot verstaut, dass sie trocken bleiben. Diese Rolle nennt man eskimotieren. Das ist der große Vorteil des Kajaks. Der Nachteil: Es passen nur ein bis maximal zwei Personen hinein, der Gepäckraum ist ebenfalls begrenzt. Und ein Kajak kippt leicht. Der Canadier ist insbesondere in ruhigeren Gewässern sehr viel kippsicherer als ein Kajak.
 

Einsteigerboote?

Gibt es. Die meisten Menschen bevorzugen den sanften Einstieg mit einem größeren Canadier: Gemütlich paddeln mit den Kindern und dem Hund ist da ein Genuss. Der Canadier transportiert auch noch den Picknickkorb, die Hängematte und ein Zelt ohne Probleme. Das Boot ist der leicht zu beladende und stabile Kombi unter den Kanus. Singles und Abenteurer bevorzugen dagegen Touren- und Allrounder- oder Wildwasserkanus. Die decken einen sehr breiten Einsatzbereich ab.





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