Sicheres Paddeln ist auf unseren Seekajaktouren das A und O. Doch bis zu welcher Windstärke ist dies möglich? Während erfahrene Paddler Seegang und Wind oft unterschätzen, neigen Ungeübte häufig dazu, die herrschende Windstärke zu überschätzen. Bei uns erfahren Sie, bis zu welcher Windstärke man sicher paddeln kann.
Bis zu welcher Windstärke kann man sicher paddeln?
Unberührte Naturkulissen, eine sportliche Herausforderung und der abenteuerliche Grenzgang - dieses Trio loben Paddler, wenn sie von ihrem Freizeitspaß schwärmen. Dabei sind die meisten von ihnen je nach bevorzugten Gebieten einen gewissen Wellengang sowie eine stürmischere Brandung gewohnt. Die Frage, bis zu welcher Windstärke paddeln möglich ist, fragen sie sich trotz ihrer oft langjährigen Erfahrung vor vielen Wassergängen. Dass dies in puncto Sicherheit unverzichtbar ist, bedarf keiner weiteren Erklärung: Schließlich konfrontiert die raue See als Naturgewalt Mensch und Equipment mit ihrem wechselhaften Charakter.
Was ist die Beaufort-Skala für Paddler?
Um die Windstärke beim Paddeln verlässlich bestimmen zu können, empfiehlt sich die Verwendung der sogenannten Beaufort-Skala. Diese stammt jedoch nicht wie oft angenommen vom gleichnamigen Hydrografen Sir Francis Beaufort, sondern von Ingenieur John Smeaton. Nachdem es zuvor auch dem renommierten Astronomen Tycho Brahe nicht gelang, Windstärken aussagekräftig zu messen, charakterisierte Smeaton diese erstmalig korrekt. Dies gelang ihm durch die Beobachtung von Windmühlenflügeln.
Dabei zeigt die Beaufortskala die Windstärke durch die Klassifizierung ihrer Geschwindigkeit an. Dies gelingt in 13 Bereichen, die von der Windstille bis hin zum Orkan reichen. Erstere liegt bei 0 Bft, während Letzterer mithilfe von 12 Bft angegeben wird. Aufgrund der einfachen Verständlichkeit dieser Werte stellt die Beaufort-Skala das weltweit bevorzugte System für deren Beschreibung dar.
Hohe Windstärke: Wann man auf's Paddeln verzichten sollte
Generell gibt es für die häufig gestellte Frage, wann auf's Paddeln verzichtet werden sollte, keine pauschal gültige Antwort. Schließlich verändern sich die natürlichen Gegebenheiten vor Ort mitunter rasch. Auch die Lage des gewählten Paddelgebiets spielt hierbei eine entscheidende Rolle. 5 Bft Innerlands unterscheiden sich etwa stark von derselben Messung in Küstenregionen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass höhere Werte auf der Beaufortskala einen Indikator für eine potenziell größere Gefahr darstellen. Als Entscheidungshilfe kann daher dienen: Je höher der Wert auf der Beaufortskala angesiedelt ist, desto mehr Erfahrung ist für einen sicheren Wassergang von Vorteil. Ambitionierten Paddel-Neulingen sei daher empfohlen, geringere Beaufortwerte und erfahrungsgemäß vorhersehbare Gewässer zu bevorzugen.
Paddeln bei starkem Wind - Sicherheit geht vor
Trotz Verlässlichkeit der Beaufortskala gilt für Paddler jedes Niveaus zu beachten, dass die Windstärke nicht mit dem Wellengang gleichzusetzen ist. Faktoren wie Wirkdauer und -länge, die Wassertiefe sowie der Untergrund im ausgewählten Paddelgebiet und auch die zu erwartende Strömung müssen bei der Ausflugsplanung beachtet werden. So ist es nicht auszuschließen, dass Werte von 5 Bft bis 6 Bft an einem Tag einfacher zu meistern sind als 3 Bft innerhalb der nächsten 24 Stunden. Herrscht über die tatsächlichen Verhältnisse Unklarheit, gilt in jedem Fall, vorsichtiger zu agieren. Das Hinzuziehen von Ratschlägen einheimischer Paddler ist sinnvoll, sollen die lokalen Eigenheiten im Vorfeld geklärt werden. Hierdurch lässt sich der persönliche Fortbewegungsstil den Witterungsverhältnissen anpassen, was zusätzliche Sicherheit in puncto paddeln schenkt.